Getreide

Damit Weizen und Dinkel sich gute Backeigenschaften aneignen, stehen sie in der Fruchtfolge noch vor den Hackfrüchten. Sie profitieren von den Nachlassenschaften des Kleegrases und können dann hoffentlich mit hohen Eiweißgehalten geerntet werden. Der Roggen dagegen steht am Ende der Fruchtfolge. Sein Nährstoffbedürfnis ist deutlich geringer, als das der beiden Kollegen. Außerdem hat er mit seinem besonders ausgedehnten Wurzelwerk viel bessere Möglichkeiten, die noch vorhandenen Nährstoffe aufzuschließen. Seine Backeigenschaften hängen mehr vom Erntewetter als von der Versorgung ab. Sämtliches Brotgetreide wird in aufwendigen Reinigungsprozessen von Staub, Unkrautsamen und kleinem Korn getrennt und anschließend in unserer Osttiroler Steinmühle schonend zu Mehl, Schrot und Grütze vermahlen. Die anfallende Kleie dient als Futter für die Schweine.
Hafer im Gemenge mit Gerste und Erbsen dient als Futter für die Schweine, Kühe und das Geflügel. Dieses Futtergetreide steht nach dem Kleegras, weil besonders der Hafer gut mit den eher groben, ungaren Bodenzuständen nach dem Kleegras zurechtkommt. Durch die Kombination mit der Erbse profitiert sowohl das Getreide von der Stickstoffaneignung der Leguminose als auch die Regenwürmer von den Pflanzenrückständen. Die Erbsenwurzeln gehören zum beliebtesten Futter der Regenwürmer.
In allen Getreiden befinden sich überwiegend auch Untersaaten oder Beisaaten, die für eine gute, dauerhafte Bodendeckung sorgen. Neben Inkarnatklee, Weißklee und Perserklee sind dies auch Gras, Leindotter, Phacelia oder Wegwarte. Vor allem in den Wochen vor der Abreife des Getreides findet dadurch weiterhin Photosynthese statt.
Das Stroh findet komplett Verwendung in der Tierhaltung als Einstreu und steht immer nur knapp zur Verfügung.

Hofsortenentwicklung

Seit einigen Jahren beschäftigen wir uns schon mit der Frage der Erhaltung und Entwicklung regionalen Saatgutes bzw. den sogenannten Hofsorten.

Die zunehmenden Wetterveränderungen der letzten Jahrzehnte – vor allem aber die Trockenheit der letzen Jahre – stellen immer höhere Anforderungen an unsere Kulturpflanzen. Es bleibt allerdings nicht nur bei den Trockenphasen, die extremer werden, es kommt auch zu Verschiebungen in den Jahreszeiten. So waren die Winter sehr mild – teilweise fast ohne Frost. Dagegen sanken die Temperaturen in den Frühjahren immer wieder stark ab und es kam dann vielerorts zu Minusgraden, die auf die Kulturen sehr beinträchtigend wirken konnten. Regional fiel auch das wieder sehr unterschiedlich aus.

Dieses Bild sehr verschiedener regionaler Wetterbedingungen wird auch durch den Erntebericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bundesweit bestätigt. Ebenso die Tatsache, dass die Wasserdefizite des Jahres 2018 auf einigen Standorten nicht ausgeglichen wurden, was sich 2019 fortsetzte und verstärkte.

Die Kulturpflanzen wieder in die spezifischen, regionalen Bedingungen einzugliedern und sie im Hoforganismus heimisch zu machen ist eine Bemühung, die aufgrund der genannten extremen Wetterschwankungen sinnvoll erscheint. Auf diesem Weg gehen wir zusammen mit der Initiative „JedemHofSeinKorn“ ( http://www.jedemhofseinkorn.de) den Fragen zur Entwicklung von hofeigenen Getreidesorten nach. Dabei werden Selektionen, Konstellationssaaten mit pflanzenimpulsierenden Planetenwirksamkeiten und ein kontinuierlicher Aufbau des Saatgutes von der Kleinparzelle über die Vermehrungsstufen bis zur Produktion nach Kräften und Möglichkeiten durchgeführt. Damit streben wir auf der einen Seite an den Sorten ein vielseitiges Reaktionsvermögen beizubringen. Auf der anderen Seite scheint die tiefe Verankerung durch die Methode der Pflanzenregeneration  mit der individuellen Region und den dort individuell wirkenden kosmischen Kräften ein stabilisierendes Element zu sein. Es wird sich in der Hofsortenentwicklung immer mehr darum handeln durch die richtige Angliederung der Pflanzen an Erde (Wurzelbildung und Reproduktion) und Kosmos (Resistenzbildung und Nährfähigkeit) in der Region eine steigende  Reaktions- bzw. Ausgleichsfähigkeit der extremen Wettererscheinungen zu erzeugen. Aus der Sicht der Initiative zur Hofsortenentwicklung „JedemHofSeinKorn“ wird sich diesbezüglich der Blick auf die Kulturpflanzen im allgemeinen in Zukunft ändern müssen.

Nicht allein die überall einsatzfähige Pflanze – sofern es diese überhaupt geben kann – wird die bedeutende Rolle für eine Ernährungssicherheit spielen, sondern viel mehr die vom Menschen vor Ort gepflegte und geführte, in lebendiger Auseinandersetzung mit dem elementarischen Geschehen der Region über Generationen heranwachsende, immer stärker werdende Pflanze.

Auf unseren Felder wächst nun schon seit vielen Jahren eine etablierte Dinkelsorte und auch der Winterroggen fühlt sich schon Zuhause.

www.jedemhofseinkorn.de