Naturschutz

Naturschutz und Landwirtschaft müssen in einem direkten Zusammenhang gesehen werden, denn nur in intakten Naturzusammenhängen ist eine gute Landwirtschaft möglich. Eine große Nützlingspopulation beugt größeren Schäden an den Kulturpflanzen vor, Bäume und Hecken schützen vor Erosion und Austrocknung, Teiche, offene Vorfluten und Gräben halten das Wasser in der Fläche, feuchte Niederungswiesen bieten Überflutungsmöglichkeiten und vieles mehr. Dadurch entstehen Lebensräume für die vielen Wildtierarten, von Insekten, Käfern und Vögeln bis zum Niederwild, die alle zusammen einen gesunden Organismus bilden. So ist uns schon immer daran gelegen, die Naturräume weiter zu entwickeln und gezielt Lebensräume zu fördern.

Bereits 1977/78 wurden auf Initiative der damaligen Landwirte ca. 2000m Knick und Hecken sowie ein Feuchtbiotop angelegt. Damit ging etwa 0,8ha landwirtschaftlich genutzte Fläche verloren, denn vorher gab es nur Zäune oder einen schmalen Saum. In den letzten drei Jahren sind nochmal 650m Knick hinzugekommen, so dass unserer heutiges Knick- und Heckennetz eine Gesamtlänge von etwa 7km umfasst. Dieses enge Netz bietet Windschutz, den Vögeln Nahrung durch die fruchttragenden Gehölze und Unterschlupf für diverse Tierarten. Der sommerliche Rückschnitt ermöglicht die Ernte von Laub zur Fütterung der Kühe, direkt frisch oder getrocknet im Winter.

Naturschutz

Diese Knicks und Hecken sollten, je nach Bewuchs und Standort, alle 10 – 15 Jahre auf den „Stock“ gesetzt werden. Hierbei werden alle Gehölze ca. 15cm über dem Boden abgesägt und nur alle 40 – 50m bleibt ein „Überhälter“ stehen. Das sind eventuell schon sehr dicke Bäume, wie Eichen oder Hainbuchen, aber auch Birken, Ahorn, Kirschen oder Feldulmen bieten sich dafür an. Diese Überhälter bieten Ansitzplätze für Greifvögel, Windschutz und strukturieren das Landschaftsbild. Beim nächsten „auf den Stock setzen“ werden diese größeren Bäume zugunsten von kleineren gefällt. Das gesamte Holz finden seinen Nutzen im Betriebsorganismus: das dickere wird sowohl in der Bäckerei als auch im Wohnhaus auf dem Althof zum Heizen verwendet und das Buschwerk wird gehäckselt bei den Schweinen im Auslauf eingestreut oder direkt mit anderen Materialien zusammen kompostiert.

Im Jahr 2012 konnten wir mit Hilfe der Landgesellschaft, gefördert durch das Land Schleswig-Holstein mit Mitteln aus dem Amphibienschutzprogramm 8,3ha Land im Dorf erwerben. Auf dieser Fläche, die bis dahin teilweise als Dauergrünland, als Ackerland oder wegen Vernässung gar nicht genutzt wurde, wurde mit Teichen, einem Fließgewässer, einem Knick und

Ködnergrund Entwicklung Kopie

Sukzessionsflächen ein Lebensraum entwickelt, der schon im Folgejahr von Libellen, verschiedenen Amphibien wie Laub- und Teichfrosch und von Vögeln wie dem Neuntöter oder Flussregenpfeiffer besiedelt wurde. Landwirtschaftlich wird dieser Bereich als extensives Dauergrünland als Weide- und Mähfläche genutzt.