Organisation

Finanzierung der Landwirtschaft

Entsprechend der Kapazität des Hofes kann die Grundversorgung von etwa 95 Familien oder 300 Menschen gewährleistet werden. Somit steht für jeden Menschen ein Viertel Hektar (1 Morgen Land) als Lebensgrundlage zur Verfügung.
Die Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft arbeiten zusammen auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens. Sie legen zu Beginn eines Wirtschaftsjahres gemeinsam ihre finanziellen Beiträge zur Deckung der Betriebskosten fest und versuchen, die soziale Situation des Hofes und der übrigen Mitglieder gegenseitig zu berücksichtigen.
Bei den ca. sechs Mal im Jahr stattfindenden Treffen von Mitgliedern und den Landwirten des Hofes können Wünsche, Bedürfnisse und Fragen zum Hofgeschehen besprochen werden.
Es besteht zudem die Möglichkeit zur praktischen Mithilfe auf dem Hof, z.B. bei Ernte- und Pflegearbeiten, bei der Mitgestaltung von Hoffesten etc.

Die Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen. Es gibt kein festes Rechtskonstrukt in Form einer Genossenschaft oder eines Vereins, um die Organisation und Mitgestaltungsmöglichkeit so unbürokratisch wie möglich zu halten.

Finanziell, sozial und ökologisch profitables Wirtschaften

Wenn im heutigen Wirtschaftsleben immer wieder danach gefragt wird, wie man profitabel wirtschaften kann, dann muss diese Fragestellung auf alle Bereiche ausgedehnt werden: Wie kann man unternehmerisch tätig sein mit dem Ziel, finanziell erfolgreich zu sein (finanziell profitabel), das Zusammenleben der Menschen zu fördern (sozial profitabel) und den Nutzen der Umwelt vergrößern (ökologisch profitabel)?

Mit Blick auf den Buschberghof kann es Antworten geben:
Der Hof wirtschaftet finanziell erfolgreich, da die wirtschaftliche Existenz jeweils für ein Wirtschaftsjahr gesichert ist, was man sonst in der Landwirtschaft so nicht beobachten kann.
Die Mitgliedschaft in der Wirtschaftsgemeinschaft rechnet sich im Finanziellen, weil die Mitglieder vielfältige Lebensmittel in „Demeter“-Qualität bekommen und weil sie lediglich die Kosten der Produktion tragen. Andere Kosten wie etwa für Vermarktung, Verpackung, Werbung, entstehen nicht, da die Mitglieder die Verteilung der Produkte selbst organisieren.

Das Unternehmen wirtschaftet sozial erfolgreich, weil durch die wirtschaftliche Sicherung des Betriebes Arbeitsplätze erhalten bzw. neu geschaffen werden. Weiterhin werden gleichzeitig die Arbeitsplätze der betreuten Menschen auf dem Hof garantiert, was ebenfalls einen großen sozialen Gewinn darstellt.
Durch die Selbstorganisation des Wirtschaftens wird das Zusammenleben der Menschen gefördert, und sie arbeiten gemeinsam an einem als sinnvoll empfundenen Projekt. Es rechnet sich auch im Sozialen, weil die Beiträge zur Finanzierung der Landwirtschaft sich nach dem finanziellen Leistungsvermögen der einzelnen Mitglieder richten, aber die Verteilung der Lebensmittel nach dem Bedarf erfolgt.

Das Unternehmen wirtschaftet ökologisch erfolgreich, weil durch das Prinzip der Geschlossenheit des Hoforganismus eine Kreislaufwirtschaft in Gang gesetzt wird. Zwar fahren nach wie vor die Traktoren mit Dieselöl und die Melkmaschine wird elektrisch betrieben, aber die Bäckerei heizt den Backofen mit Holz aus dem eigenen Wald und drei Dächer sind mit Photovoltaikmodulen mit einer Gesamtleistung von 60 kwp bestückt. Mehrwegverpackungsmaterial wird von den Mitgliedern gestellt. Der größte ökologische Profit liegt aber in der Belebung des Bodens und der damit verbundenen Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit. Diese ökologische Rendite kommt gleichermaßen dem Betrieb und der Natur zugute.